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Erzbischof

Nr. 7Todesanzeige Papst em. Benedikt XVI.

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Nr. 8Nachruf zum Tode von Papst em. Benedikt XVI.

Wir trauern um Papst emeritus Benedikt XVI. und erinnern uns mit großer Dankbarkeit an das Wirken des „deutschen“ Papstes. Sein Pontifikat ist für mich durch und durch geprägt durch die beiden Seiten, die Benedikt XVI. stets zeigte: Die geistige Brillanz und fordernde Klarheit des Theologieprofessors sowie die Warmherzigkeit und fromme Tiefe eines geistlichen Ratgebers und Begleiters. Wo um der Wahrheit und der Kirche willen die Entschlossenheit des Hirten verlangt war, hat er sich nicht gescheut, diese Verantwortung wahrzunehmen; etwa als in vielen Ortskirchen dieser Welt, auch in Deutschland, der Missbrauch von Kindern und Jugendlichen durch Priester und Ordensleute öffentlich wurde. Als Präfekt der Glaubenskongregation und als Papst hat er klare Maßstäbe in der Aufarbeitung gesetzt. Dennoch dürfen wir bei aller Trauer die schmerzlichen Ereignisse im Umgang mit Missbrauchsvorwürfen und -tätern nicht ausblenden, die Joseph Ratzinger als Erzbischof von München und Freising betreffen.
Als „Theologieprofessor auf dem Stuhl Petri“ – wie er zu Recht und anerkennend häufig apostrophiert wurde – hat er seiner Kirche manche Frage, manche Anregung und Aufgabe gestellt, die wir nicht vergessen und die uns weiter herausfordern sollten.
So erinnern wir uns beispielsweise hier in Freiburg an seinen Besuch im September 2011. In seiner viel beachteten und durchaus auch kontrovers diskutierten Rede im Freiburger Konzerthaus hat Benedikt XVI. uns, gerade die Kirche in Deutschland gemahnt, stets von neuem um die richtige Balance zu ringen: als Kirche in der Welt und Teil dieser Welt zu sein und zugleich in reflektierter Zeitgenossenschaft entschieden und klar Zeugnis zu geben. Ein Dienst und Zeugnis – ohne der schlechten Alternative zu verfallen, der Weltflucht oder Weltverneinung auf der einen Seite, der Vernachlässigung des diakonischen Tuns in und für diese Welt auf der anderen.
In seiner Rede vor dem Deutschen Bundestag bei diesem Besuch hat Benedikt XVI. eindringlich gemahnt, die Sorge um die Fundamente des demokratischen Rechtsstaates nicht aus dem Blick zu verlieren und dabei betont, wie sehr auch der plurale Staat auf religiöse Sinnressourcen angewiesen ist.
Das Ringen um das angemessene, um ein versöhntes Zueinander von Glaube und Vernunft beziehungsweise die Auseinandersetzung auch mit den gegenwärtigen Pathologien der Vernunft wie der Religion lässt sich mit Fug und Recht als das Lebensthema von Joseph Ratzinger bezeichnen. Dass er dabei nie die Auseinandersetzung mit der Gegenwart und dem zeitgenössischen Denken scheute, zeigte er nicht nur in dem so vielfach wahrgenommenen und viel zitierten Disput, den er mit dem Philosophen Jürgen Habermas in der Katholischen Akademie in Bayern im Januar 2004 führte. Die Texte des Theologieprofessors, des Präfekten der Glaubenskongregation, des Papstes zu Glaube und Vernunft sollten wir auch künftig immer wieder zur Hand nehmen.
Dankbar erinnern wir uns aber weiterer Impulse, die dieser „große Lehrer seiner Kirche“ gesetzt hat, gleichfalls schon als Theologe, der das Zweite Vatikanische Konzil miterlebt und geprägt hat.
In der Ökumene hat Benedikt XVI. vor allem einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung des Verhältnisses zu den orthodoxen Kirchen geleistet, selbst stark geprägt beispielsweise von den griechischen Kirchenvätern. Das reiche Erbe der Kirchenväter möglichst vielen Gläubigen als aktuell und bleibenden Schatz neu zu vermitteln, war ihm dabei ein generelles Bedürfnis. Als Präfekt der Glaubenskongregation lag ihm das Gelingen der Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre besonders am Herzen.
Wie im Gespräch mit den anderen christlichen Kirchen hat Benedikt XVI. auch im interreligiösen Dialog dabei stets theologische Klarheit und Ehrlichkeit, vernünftige Gläubigkeit und glaubende Vernunft angemahnt.
Unvergessen bleiben werden seine Enzykliken in ihrem ganz eigenen, persönlichen, meditativen Stil, vor allem die erste, „Deus caritas est“, von Januar 2006. Mit ihr hat er seine Kirche zu unermüdlichem karitativen Einsatz weniger aufgefordert als warmherzig ermutigt. Entschieden betont „Deus caritas est“ die Gleichrangigkeit von Verkündigung, Feier der Sakramente und Diakonie als dem dreifachen Auftrag der Kirche: Es handele sich dabei um Aufgaben, „die sich gegenseitig bedingen und sich nicht voneinander trennen lassen“ (Nr. 25). Dem Nächsten aus Liebe zu dienen, ist für Benedikt XVI. nicht eine Art Wohlfahrtsaktivität, die man auch anderen überlassen könne, sondern gehört untrennbar zum Wesen der Kirche.
Ebenso unvergessen werden seine Bücher über Jesus von Nazareth bleiben. Und nicht nur, weil dies in der Geschichte der Kirche singulär war, dass ein Papst ein wissenschaftliches Buch schreibt. Auch in diesen Jesus-Büchern zeigt sich, wie sehr dem „Theologenpapst“ Benedikt XVI. die Erneuerung des Glaubens durch Vertiefung und Konzentration ein Herzensanliegen war. Benedikt XVI. wollte keine Biographie Jesu schreiben, sondern ein Portrait Jesu zeichnen als Schlüssel zu seiner Botschaft. Eine Ermutigung an uns Glaubende!
So wie diese Erneuerung des Glaubens lag Joseph Ratzinger als Theologen, als Präfekt der Glaubenskongregation und als Papst auch das unermüdliche Ringen um eine angemessene Feier der Liturgie am Herzen, vor allem der Brückenschlag zur kirchlichen Tradition. Auch mit diesem, gelegentlich missverstandenen, Anliegen sollten wir uns weiter auseinandersetzen und den verschiedenen anstehenden liturgischen Fragen offen und voller Vertrauen nicht aus dem Weg gehen.
Nicht zuletzt hat uns Benedikt XVI., auch mir als Bischof, mit seinem überraschenden Rücktritt und Amtsverzicht im wörtlichen Sinn zu denken gegeben. Sein Nachfolger, Papst Franziskus, hat diesen Amtsverzicht gar als revolutionär bezeichnet, als Lehrstück für die Kirche. In dem er auf die aktive Ausübung des Petrusdienstes verzichtet habe und sich ab diesem Zeitpunkt dem Gebet widmete, habe Benedikt XVI. als Papst emeritus in besonders deutlicher Weise eine seiner größten Lektionen der „Theologie auf Knien“ erteilt.
Auch dieser besondere Dienst des Betens und des Beters nach seiner Emeritierung sollte uns ein bleibendes Vorbild und Zeugnis sein und Bischöfe, Priester und Gläubige zum Nachdenken anregen und zur eigenen Gebetspraxis inspirieren.
Unmittelbar nach seiner Wahl im April des Jahres 2005 hatte Benedikt XVI. für mich so unübertroffen eindringlich formuliert, er verstehe sich als „demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn“. In dieser knappen Formel des „demütigen Dienstes“ lässt sich für mich das ganze Wirken und Lehren Joseph Ratzingers/Benedikt XVI. fassen, bilanzieren – auch, davon bin überzeugt, sein Rücktritt und Amtsverzicht verstehen.
Möge er nun in Christus leben, den er verkündet, und das schauen, wonach er sich gesehnt hat.
R. I. P.
Freiburg im Breisgau, den 31. Dezember 2022
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Erzbischof Stephan Burger

Mitteilungen des Generalvikars

Nr. 9Neuer Ordensrat im Erzbistum Freiburg – Gewählte und berufene Mitglieder

Am 12. Oktober 2022 wurden als Mitglieder in den Ordensrat im Erzbistum Freiburg gewählt:
Sr. M. Michaela Bertsch OSF, Franziskanerinnen vom Göttlichen Herzen Jesu, Gengenbach
Sr. Dr. Scholastika Deck OSB, Benediktinerinnen von der hl. Lioba, Freiburg
Sr. M. Teresa Litterst SJSM, Schwestern vom hl. Josef zu Saint Marc, Kloster St. Trudpert, Münstertal
Sr. Dr. Remigius Onuoha DMMM, Daughters of Mary Mother of Mercy, Freiburg
P. Hans-Peter Becker SAC, Pallottiner, St. Josef Hersberg, Immenstaad/Bodensee
Erzabt Tutilo Burger OSB, Benediktinererzabtei St. Martin, Beuron
P. Daniel Riedmann OSB, Benediktinererzabtei St. Martin, Beuron
Dr. Peter Wolf, Institut der Schönstätter Diözesanpriester, Schönstatt-Zentrum Oberkirch

Gemäß Artikel II. Absatz 2 Buchstabe c der Satzung des Ordensrates hat Erzbischof Stephan Burger folgende Personen zu Mitgliedern des Ordensrates berufen:
Sr. Pauline Thomas SCV, Sisters of Charity of St. Vincent de Paul, Freiburg
P. Marek Helbin OP, Konvent der Dominikaner, Freiburg

Bei der konstituierenden Sitzung am 8. Dezember 2022 wurden als Vorstand des Ordensrates gewählt:
Vorsitzender: P. Daniel Riedmann OSB
Stellvertreterin: Sr. M. Michaela Bertsch OSF

Nr. 10Basiskurse Ehrenamtskoordination

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Basiskurs I
Zielgruppe:
Hauptberufliche pastorale und caritative Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oder Ehrenamtliche in verantwortlichen Positionen (PGR, Verbandsleitung, etc.)
Termin:
8. bis 10. Mai 2023
Ort:
Haus Insel Reichenau
Veranstalter:
Institut für Pastorale Bildung Freiburg
Caritasverband für die Erzdiözese Freiburg e. V.
Erzbischöfliches Ordinariat Freiburg
Erzbischöfliches Seelsorgeamt Freiburg
Link:
Basiskurs J
Zielgruppe:
Hauptberufliche pastorale und caritative Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oder Ehrenamtliche in verantwortlichen Positionen (PGR, Verbandsleitung, etc.)
Termin:
25. bis 27. September 2023
Ort:
Digital
Veranstalter:
Institut für Pastorale Bildung Freiburg
Caritasverband für die Erzdiözese Freiburg e. V.
Erzbischöfliches Ordinariat Freiburg
Erzbischöfliches Seelsorgeamt Freiburg
Link:

Nr. 11Aufbaukurs Engagementförderung strategisch

Zielgruppe:
Hauptberufliche pastorale und caritative Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oder Ehrenamtliche in verantwortlichen Positionen (PGR, Verbandsleitung, etc.)
Termine:
10. bis 12. Juli 2023 (Modul 1)
18. bis 20. Oktober 2023 (Modul 2)
11. bis 13. März 2024 (Modul 3)
Ort:
Rastatt, Bildungshaus St. Bernhard (Modul 1)
Online über Cisco-Webex (Modul 2)
Oberkirch, Schönstatt-Zentrum Marienfried (Modul 3)
Veranstalter:
Institut für Pastorale Bildung Freiburg
Caritasverband für die Erzdiözese Freiburg e. V.
Erzbischöfliches Ordinariat Freiburg
Erzbischöfliches Seelsorgeamt Freiburg
Link:

Personalmeldungen

Nr. 12Im Herrn verschieden

21. Dezember 2022:
Pfarrer i. R. Geistlicher Rat Franz Gluitz, † in Gammertingen
22. Dezember 2022:
Diakon Bernhard Mette, † in Konstanz
27. Dezember 2022:
Pfarrer i. R. Marko Petričević, † in Karlsruhe
1. Januar 2023:
Pfarrer i. R. Albert Schwarz, † in Pforzheim

Im Herrn verschieden – Korrektur Sterbedatum

18. Dezember 2022:
Pfarrer i. R. Stephan Bäumle, † in Singen
Amtsblatt
der Erzdiözese Freiburg
Nr. 2 - 17. Januar 2023
Herausgeber:Erzbischöfliches Ordinariat, Schoferstraße 2, 79098 Freiburg
Telefon: 0761 2188-383
E-Mail: amtsblattredaktion@ebfr.de
Erscheinungsweise:ca. 24 Ausgaben jährlich